3668 IlfPetrow heißt ein geheimnisvoller Kleinplanet, getauft auf die Namen des berühmten sowjetischen Schriftstellerduos, das in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts im Auftrag der Zeitung Prawda vier Monate lang über zehntausend Meilen die USA bereiste. Achtzig Jahre später reist Felicitas Hoppe den Autoren Station für Station nach, besichtigt die Fordwerke, den Zaun von Tom Sawyer, den elektrischen Stuhl, trifft am Mulholland Drive auf Tarantino und im Weißen Haus auf einen begnadigten Truthahn.
Darüber hat die Trägerin des Georg-Büchner-Preises und zahlreicher anderer Auszeichnungen einen ebenso fantastischen wie zeitgenössischen Roman geschrieben, der das Land der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten in ein überraschend neues Licht taucht. Felicitas Hoppe erzählt von der Kunst des Nachreisens, von Fake News und Parallelreisen im Kopf, die die Wirklichkeit in Literatur verwandeln. Und kommt am Ende zu einem schlichten Fazit: Die Reise ist noch nicht zuend, wenn man Kirch und Turm erkennt!
- Herdermer Sommer-Lesungen
2.7.–22.10.2020
Sommerliche Lesungen auf dem Herdermer Kirchplatz
donnerstags um 19:30 Uhr
Eintritt frei, Spenden fürs Autor*innen-Honorar willkommen.
Bei schlechtem Wetter finden die Lesungen in der Bibliothek des Jugendforums statt.
23. Juli – Ulrike Halbe-Bauer: „Claire“
Im Freiburger Vorderhaus begegnen sich zwei Frauen: die Sängerin und Kneipenbetreiberin Claire und die Spanierin Pilar. Es sind die 70er Jahre, und die beiden Frauen aus zwei Generationen ringen um ein selbstbestimmtes Leben. Spannend verknüpft der Roman die Freiburger Alternativkultur mit der wechselvollen Geschichte des Elsass und dem Befreiungskampf der Spanier gegen Franco.
Deutsch-Amerikanische Literaturperformance mit Live-Track
Die Freiburger Autoren Jürgen Reuß und Stephan Kuß brettern mit dem Bücherregal auf dem Rücksitz über den Highway der Weltliteratur. Mal mit Mütze und Autobrille im ersten Yellow Winton Flyer durch Jefferson zuckelnd, mal funkensprühend mit schleifender Stoßstange nach Laredo kachelnd. Ein rasendes Umherstreifen, berauscht von Geschwindigkeit und Freiheitsdrang. Am Steuer die schwitzigen Hände von Faulkner und Kerouac oder Poplawskis tätowierter Taxifahrer, gefolgt von Rachel Kushner auf dem Feuerstuhl und Pam Houston im Pickup, dahinter Gertrude Stein im Zug und Beckett auf dem Fahrrad mit Hilfsmotor.
Mitgepflastert wird die geschlagene Schneise durch die internationale Unterwegsliteratur von Schauspieler*innen des Theater Freiburg im gemischten deutsch-amerikanischen Sprachdoppel.
Konzeption
Jürgen Reuß & Stefan Kuß
Musik
Joe Killi, Muneer B. Fanell
Sprecher*innen
Francesca Carlin, Reginald Anthony, Janna Horstmann, Stephan Kuß, Jürgen Reuß
In Zusammenarbeit mit dem Carl Schurz-Haus Freiburg
https://www.koki-freiburg.de/insweite/art-of-being-on-the-road/
Viel zu lang ist es her, seit dem letzten Poetry Slam in Freiburg. Nach über drei Monaten in der 8er-WG oder bei Mutti im alten Kinderzimmer dürfen wir wieder aus dem Haus und die Reisefreiheit genießen. Und genau darum soll es bei diesem ganz besonderen Poetry Slam auch gehen: „Das Reisen!“ Poetinnen und Poeten von nah und fern haben sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und bringen ihre extra dafür geschriebenen Texte für euch auf die Bühne. Freut euch, wenn weit angereiste Stars der Szene sich mit lokalen Slammer*innen messen, um die Gunst des Publikums zu erlangen. Die Auftretenden müssen sich nur an drei einfache Regeln halten:
1. Die Texte müssen selbstverfasst sein
2. Es gibt ein Zeitlimit von 6 Minuten
3. Es dürfen keine Hilfsmittel oder Kostüme verwendet werden
Am Ende entscheidet das Publikum durch Applaus, wer zur Siegerin oder zum Sieger gekürt wird. Als Preis gibt es irgendetwas, das mit „Reisen“ zu tun hat. Vielleicht einen DB-Gutschein, vielleicht ein Rucksack oder möglicherweise einfach eine Packung 50er-Sonnencreme. Lasst euch überraschen.
Besetzung:
Marvin Suckut (Moderation, Freiburg)
Nik Salsflausen (Esslingen)
Ulla Skrue Klomp (Waldkirch)
Marina Sigl (Konstanz)
Marius Loy (Esslingen)
Ansgar Hufnagel (Freiburg)
https://www.koki-freiburg.de/insweite/cafe-atlantik-poetry-slam/
Jan Philipp Zymny
Best of
Bitte Veranstaltungsort beachten!
Spechtpassage, Wilhelmstraße 15/1, Freiburg
In einer Reihe exklusiver Lesungen präsentiert Zymny seine Paradetexte, die er extra für diesen Anlass in einem Buch versammelt hat, und zeigt, was ihn und seinen Stil so besonders macht: Fantasie, surrealer Witz und intelligente Absurdität. Unsinn von seiner feinsten Seite gepaart mit einer großen Bühnenpräsenz – das ist Jan Philipp Zymny.
Und das gilt es zu feiern mit dem besten aus 10 Jahren, in denen ein alberner junger Mann auf der Bühne ganz in seinem Element war … und auch immer noch ist! Er wird nach der Best Of-Lesung weder sterben, noch aufhören.
Schreibe das nur zur Sicherheit.
Gut. Ähm. Was soll ich sagen? Kommt vorbei! Es wird richtig gut, versprochen.
Seit 10 Jahren steht Jan Philipp Zymny (*1993) mittlerweile auf Bühnen, schreibt und macht seine ganz eigene Form von Kunst.
Dabei hat er von Poetry Slam, über Comedy bis Kabarett, von Anthologien, über Kurzgeschichten-bände, bis zu Romanen, von Radio, über Fernsehen, bis zum Film, alles mitgemacht. Oft wurde er dafür bejubelt, hin und wieder haben sie ihm Preise verliehen, manchmal aber auch einfach nur verständnislos angeglotzt. Es ist also höchste Zeit für ein BEST OF!
Modereration: Jess Jochimsen
Die Veranstaltung findet bei Regen nicht statt.
Frank Goosen
Acht Tage die Woche – die Beatles und ich
Bitte Veranstaltungsort beachten!
Spechtpassage, Wilhelmstraße 15/1, Freiburg
Kurz nach Frank Goosens Geburt hörten die Beatles auf, Konzerte zu geben.
Der Zusammenhang zwischen diesen beiden Ereignissen ist unter Historikern umstritten. Goosen aber findet: Das kann kein Zufall sein. Mit dreizehn Jahren verfiel er den Fab Four und kam nie wieder von ihnen los. Nur hat er bisher wenig darüber geschrieben. Das hat er nun geändert. In der Reihe „Musikbibliothek“ seines Verlages Kiepenheuer & Witsch lässt er sich endlich auf Buchlänge über seine Lieblingsband aus.
Goosen erklärt, wieso sein Weg zu den Beatles mit Schwarzarbeit zu tun hatte, warum er den Text von „Please please me“ zuerst völlig falsch verstand, und wie es kam, dass seine Söhne den Song „Penny Lane“ zum ersten Mal in der Penny Lane hörten. Goosen gelingt eine anrührende, spannende und sehr witzige Liebeserklärung an die größte Band aller Zeiten.
Frank Goosen hat neben seinen erfolgreichen Büchern, darunter »Raketenmänner«, »Sommerfest« und »Liegen lernen«, zahlreiche Kurzgeschichten und Kolumnen in überregionalen Publikationen und diversen Anthologien veröffentlicht. Darüber hinaus verarbeitet er seine Texte teilweise zu Soloprogrammen, mit denen er deutschlandweit unterwegs ist. Einige seiner Bücher wurden dramatisiert oder verfilmt. Frank Goosen lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Bochum.
Modereration: Jess Jochimsen
Die Veranstaltung findet bei Regen nicht statt.
Jess Jochimsen
Feiern, als ob es ein Morgen gäbe
Bitte Veranstaltungsort beachten!
Spechtpassage, Wilhelmstraße 15/1, Freiburg
Der Freiburger Autor und Kabarettist präsentiert einen Mix aus Lieblingstexten, verschollenen Liedern und brandneuen Geschichten.
Mit den richtigen Fragen im Gepäck bietet Jess Jochimsen der Kaltherzigkeit die Stirn und verspricht einen anrührenden, klugen und nicht zuletzt komischen Vorlese-Abend. Oder anders formuliert: Feiern, als ob es ein Morgen gäbe!
„Da ist einer, der die Komik aus der Tragik holt, einer der schmunzelnd gegen Oberflächlichkeit und Zynismus ins Feld zieht. […] Jochimsen ist ein entspannter Melancholiker ohne festes Ziel, aber mit offenen Augen.“ Süddeutsche Zeitung
Jess Jochimsen, in München geboren, studierte Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie. Er lebt als Autor und Kabarettist in Freiburg. Bei dtv erschienen zuletzt der Roman „Abschlussball“ sowie eine Wiederauflage von „Was sollen die Leute denken“, der Geschichte eines Mannes, der für immer drinnen bleibt. Auf der Bühne des VORDERHAUSES ist Jochimsen das nächste Mal am 31.12.2020 zu erleben.
Die Veranstaltung findet bei Regen nicht statt.
Jacinta Nandi
Willkommen in Jacintas Welt
Bitte Veranstaltungsort beachten!
Spechtpassage, Wilhelmstraße 15/1, Freiburg
Jacinta Nandi – halb-Britisch, halb-Indisch und VOLL Deutsch wird euch Geschichten erzählen über das Leben einer alleinerziehenden Freiberuflerin in Berlin, ein Leben zwischen Künstlertreff und Elternabend, Yoga und Peppa Pig, Disko und Dispo.
Sie unterhält mit Texten über Princess Diana, Meldepflicht, Alleinerziehend sein und ihre verrückte Familie in England. Ihre Texte sind immer traurig, charmant, peinlich und ehrlich. Willkommen in Jacintas Welt – wir tun Sachen hier anders.
Jacinta, geboren in Ost-London, lebt seit 20 Jahren in Berlin, jobbt als Englischlehrerin, schreibt Theaterstücke über Aliens und Blogposts über die komische Deutschen. Sie hat immer wieder Heimweh und überraschend oft Bock auf Fish & Chips … und dann kommt der Brexit, und plötzlich kommt ihr ihr Heimatland total fremd vor.
Die Veranstaltung findet bei Regen nicht statt.
Im Grunde scheinen sie alles schon vorher zu wissen, die beiden Reisenden, die sich in Annette Pehnts neuem Roman auf den Weg machen nach Kirthan, einem Land irgendwo im fernen Osten, das mit seinen Tempeln und Prachtstraßen verdächtig an China erinnert. Ein-mal im Jahr verreisen sie gemeinsam, ein bildungsbeflissener älterer Herr, der die Reisezie-le auswählt, und seine Tochter, die ihn begleitet. Was als Vater-Tochter-Geschichte und auch als Geschichte einer Reisegruppe beginnt, entwickelt sich jedoch bald anders als gedacht. Während er der Gruppe abhandenkommt, rückt Nime, der einheimische Reiseleiter und ge-borene Erzähler, der den westlichen Touristen die fremde Welt hatte präsentieren sollen, in den Mittelpunkt des Romans – und mit ihm die gesellschaftlichen Umbrüche, die Kirthan im Lauf seines Lebens radikal verändert haben.
Virtuos entfaltet die Freiburger Autorin Annette Pehnt, Verfasserin zahlreicher Romane, Es-says und Kinderbücher und Leiterin des Instituts für Literarisches Schreiben & Literaturwis-senschaft in Hildesheim, die multiperspektivische Erzählung ihres im Frühjahr erschienenen Romans, für den sie soeben mit dem Rheingau Literatur Preis ausgezeichnet wurde.
Herdermer Sommer-Lesungen
Alter Friedhof Herdern, Stadtstraße
- August – Heide Jahnke: „Von diesem impertinenten Grün – eine lyrische Exkursion“
Naturlyrik in Sprachbildern, wie man sie so noch nicht gelesen hat – so vielfältig wie eine wilde Wiese und so formenreich wie ein alter Garten. Die leidenschaftliche Gärtnerin und Pflanzenkundlerin Heide Jahnke macht ihre Gedichte nicht nur hörbar, sondern erlebbar.
Eine besondere Lesung im Rahmen der Herdermer Sommer-Lesungen in Kooperation mit der Gesellschaft der Förderer und Freunde des Alten Friedhofs e.V.
Diese Lesung findet auf dem Alten Friedhof statt. Beginn der lyrischen Exkursion ist bei der Michaelskapelle.